Freitag, 25.04.2025

Tschick Bedeutung: Die Herkunft und Verwendung des Wortes im Deutschen

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Die vielschichtige Bedeutung von Tschick bildet einen zentralen Aspekt im Roman von Wolfgang Herrndorf, der 2010 im Rowohlt Verlag erschien. Der Begriff ‚Tschick‘, der aus dem Russischen stammt, symbolisiert die Identität und die Erlebnisse der Berliner Außenseiter, insbesondere des jugendlichen Protagonisten Maik, einem russischen Spätaussiedler. Die abenteuerliche Reise, die Maik und sein Freund Tschick unternehmen, wird zur Metapher für die Suche nach Freundschaft und Identität in einer konfliktreichen Welt, die das Erwachsenwerden und die Vergänglichkeit des Lebens thematisiert. Wichtige Themen wie Sexualität, Familie und der Tod bieten zahlreiche Interpretationsansätze und tragen dazu bei, dass das Buch zu einem Klassiker der postmodernen Jugendliteratur wird. Auch Vertragsbruch der Eltern und die Herausforderungen des Lebens sind Teil dieser Reise, die gleichzeitig als Flucht vor der Realität fungiert. Im September 2020 wurde der Roman neu aufgelegt, was die zeitlose Relevanz von Herrndorfs Werk erneut unterstrich.

Herkunft des Begriffs Tschick

Der Begriff ‚Tschick‘ hat seine Wurzeln in der Umgangssprache und bezieht sich umgangssprachlich häufig auf eine Zigarette oder Kippe. Die Etymologie des Wortes weist interessante Verbindungen auf, unter anderem zur lateinischen Bezeichnung ‚cicca‘, die ebenfalls Zigaretten bezeichnet. In den letzten Jahrzehnten hat sich ‚Tschick‘ besonders im deutschsprachigen Raum etabliert, wobei die Verwendung vor allem im österreichischen Sprachraum häufig anzutreffen ist.

Der Begriff wurde durch den Roman ‚Tschick‘ von Wolfgang Herrndorf und dessen filmische Adaption unter Regie von Fatih Akin populär. Der Protagonist Andrej Tschiachatschow raucht während seiner nächtlichen Abentuer mit seinem Freund eine Vielzahl von Kautabak und Zigaretten, wodurch das Wort ‚Tschick‘ einen symbolischen Bezug zur Freiheit, Kraft und dem unbeschwerten Leben bekommt. Es spiegelt die Jugendlichkeit und die Herausforderungen des Lebens wider und wird nicht nur in der Literatur, sondern auch der Alltagssprache verwendet. Der Duden verzeichnet „Tschick“ als einen Bestandteil der modernen deutschen Sprache, dessen Bedeutung sich über die Jahre weiterentwickelt hat.

Tschick im Roman und Film

Tschick, der gleichnamige Roman von Wolfgang Herrndorf, erzählt die Geschichte von zwei 14-Jährigen, Maik und Tschick, einem Spätaussiedler aus Russland. Der Jugendroman ist eine klassische Road Novel, die von der Freundschaft dieser beiden Jungen handelt, die in den Sommerferien einen Roadtrip unternehmen. Startend vom Hagecius-Gymnasium in Berlin, escape der Ich-Erzähler Maik aus seiner ausweglosen Situation und macht sich zusammen mit Tschick auf den Weg. Die geschriebene Handlung ist geprägt von der Erzählperspektive des Ich-Erzählers, sodass die Leser Maiks Gedanken und Gefühle hautnah erleben können. Tschick ist nicht nur ein Abenteuer auf der Straße, sondern auch eine Reise zu sich selbst, bei der die Protagonisten Themen wie Identität und Zugehörigkeit erkunden. Tatjana, die Schöne aus dem Sportunterricht, spielt eine wichtige Rolle in Maiks Überlegungen und Träumen, während die Freundschaft zu Tschick ihm neuen Mut und Selbstbewusstsein verleiht. Der Film, der auf Herrndorfs Werk basiert, bringt die Geschichte visuell zum Leben und bleibt der Essenz des Romans treu.

Verwendung und Synonyme in Österreich

In Österreich wird der Begriff „Tschick“ vor allem in der Jugendsprache verwendet und bezeichnet umgangssprachlich eine Zigarette. Diese Bedeutung ist stark verwurzelt im Wienerisch, einem Dialekt, der durch seine eigene Mundart geprägt ist. Der Ursprung des Wortes kann auf die bairischen und alemannischen Sprachräume zurückgeführt werden, wo ähnliche Begriffe für Tabakprodukte im Alltag üblich sind. Auch in der Verwendung für Kautabak oder Zigarrenstummel findet man den Begriff, was die Vielfalt der Bedeutungen unterstreicht. Im Roman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf erhält das Wort eine besondere Beachtung, da es die unbeschwerte Lebensart der Jugend thematisiert und somit einen Bezug zur aktuellen Kultur herstellt. Die Verfilmung durch Fatih Akin hat zusätzlich dazu beigetragen, das Wort einem breiteren Publikum näherzubringen. Der Ausdruck „Tschick“ hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und findet sich mittlerweile auch in modernen Wörterbüchern, die sich mit zeitgenössischer Sprache befassen. Diese Entwicklung zeigt, wie Worte in unterschiedlichen Kontexten leben und sich weiterentwickeln können.

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